2007 Sportplatzeröffnung Birkenmoos Rottach-Egern, Showwettkampf Stabhochsprung mit zwei Profis. Die Idee vom Stabhochsprungmeeting wurde geboren.
2008 1. Stabhochsprungmeeting mit 10 Athleten am Sportplatz Birkenmoos. Daraufhin wurden Gespräche geführt, das Springen ins Ortszentrum zu verlegen.
2009 2. Stabhochsprungmeeting im Ort Rottach-Egern. Es entstand die Idee, in der Seestraße zu springen.
2010 3. Int. Stabhochsprung Challenge auf der Seestraße Rottach-Egern, es ist die viertbeste Challenge der Welt in Besetzung der Athleten und den erzielten Höhen.
2011 4. Int. Stabhochsprung Challenge im Kurpark Rottach-Egern, weltweit das erste Springermeeting mit der Aufsprungmatte auf dem Tegernsee, das Meeting hat sich in der Weltspitze etabliert, in Besetzung der Athleten und den erzielten Höhen.
2012 Das 5. Int. Stabhochsprung Meeting war wieder ein voller Erfolg. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung erfreut sich die Veranstaltung steigender Beliebtheit. Mit über 4.500 Zuschauern in diesem Jahr haben wir uns wieder um über 25 % gesteigert.
2013 Björn Otto als Olympia Silbermedaillen Gewinner war beim 6. Int. Meeting der Star. Mit über 5.000 Besuchern wurde wieder ein Besucherrekord aufgestellt. Karsten Dilla gewann den Wettbewerb vor Björn Otto mit 5,72 Meter.
2014 Schon immer bestach das Springer-Meeting in Rottach-Egern durch seine familiäre Atmosphäre und seine einzigartige Sprunganlage auf dem Tegernsee. Bei der siebten Auflage am vergangenen Wochenende standen aber weder die Landematte auf der Seebühne noch der Anlaufsteg mitten im Publikum im Vordergrund. Lisa Ryzih, Deutschlands derzeit beste Stabhochspringerin, sicherte sich mit einem Sprung über 4,71 Meter den Platz an der Spitze der europäischen Bestenliste. Höher sprang in dieser Saison nur die Brasilianerin Fabiana Murre (4,80 Meter).
Ihre bis dahin eigene Bestleistung von 4,65 Meter konnte sie vor 3500 Zuschauern zuerst auf 4,68 Meter, dann auf 4,71 Meter steigern. Ihre beiden stärksten Konkurrentinnen Nicole Büchler (Schweiz) und die amtierende Europameisterin Jirina Svobodowa (Tschechien/ beide 4,53 Meter), mussten sich der Sportlerin vom ABC Ludwigshafen deutlich geschlagen geben. „Ich freue mich, dass es endlich mal bei einem Wettkampf geklappt hat und nicht nur im Training”, sagte Ryzih, die gleichzeitig einen neuen Meeting-Rekord aufstellte. Für die kommende Europameisterschaft (im August in Zürich) hat sie viel Selbstbewusstsein getankt und darf sich nun berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Weniger Glück hatte die Siegerin von 2012 und Vorjahres-Zweite Martina Strutz: Wegen eines Anrisses der Plantarsehne musste die Vize-Weltmeisterin von 2011 ihren Start kurfristig absagen und die Saison beenden.
Auch die beiden männlichen deutschen Medaillen-Hoffnungen Tobias Scherbarth und Karsten Dilla (beide Leverkusen) empfahlen sich mit souveränen Leistungen für eine Qualifikation für die EM, die bei der Deutschen Meisterschaft (Ende Juli in Ulm) festgelegt wird. Mit seinem dritten Sieg in Folge sicherte sich Karsten Dilla in Rottach-Egern den Hattrick. 5,70 Meter reichten für den Leverkusener. Den Amerikaner Jack Whitt verwies er mit der gleichen Höhe auf den zweiten Platz. Scherbath erzielte mit 5,60 Meter den dritten Platz. “Die Sportler haben Leistungen auf allerhöchstem Welt-Niveau gezeigt”, sagte Organisator Franz Sollacher nach dem Wettkampf zufrieden. Die begeisterten Zuschauer und die erfolgreichen Sportler bekräftigen ihn zu einer Neuauflage im kommenden Jahr.
2015 Karsten Dilla schafft das Tripple
Ein Rekord der besonderen Art hat heuer Karsten Dilla aufgestellt. Als 4 fach Teilnehmer in Rottach-Egern hat er in den letzten beiden Jahren und 2015 das Springen dominiert und gewonnen. Im Jahr 2013 hat er sogar Björn Otto geschlagen. Bei bestem Wetter und weit über 3800 Besucher an beiden Tagen konnte bei den Frauen
Lisa Ryzih mit 4,70 Meter den Frauenwettkampf gewinnen. “Die Sportler waren wieder voller Begeisterung vom Veranstaltungsort und dem Wettkampf”, sagte Organisator Franz Sollacher. Ein großer Teil der Athleten würde gerne nächstes Jahr wieder kommen.
„Das beste Springen aller Zeiten“ von Julia Pawlovsky (merkur-online.de, 17.07.2016)
2016 Organisator Franz Sollacher hatte schon zuvor ein Psycho-Spiel vorhergesagt. Und er sollte Recht behalten. Beim neunten internationalen Stabhochsprung-Meeting in Rottach-Egern war der Wettbewerb der Herren am Samstag an Spannung kaum zu überbieten. Fast kein Springer schied aus. Von 13 Teilnehmern übersprangen noch sieben eine Höhe von 5, 70 Metern. „Das hat es heuer in Europa noch nicht gegeben“, sagt Lars Börgeling begeistert. „Das war das beste Springen aller Zeiten.“ Der 36-jährige ehemalige Stabhochspringer muss es wissen, er ist seit Anfang an in Rottach dabei. Zuerst als Aktiver, mittlerweile als Moderator. „Es war heute eine unglaubliche Qualität in der Breite.“
Sieben Olympia-Teilnehmer gingen in diesem Jahr im Kurpark an den Start. Und bei den Männern mit Sam Kendricks (USA), Shawnacy Barber (Kanada) und Thiago Braz da Silva (Brasilien) drei der vier Ersten der Weltrangliste. „Die drei treffen nicht so oft aufeinander“, sagt Börgeling. „So kurz vor den Olympischen Spielen will da keiner Schwäche zeigen“, ergänzt Sollacher. Der Organisator hoffte daher, dass der Meeting-Rekord von 5,83 Metern – den Raphael Holzdeppe 2010 aufgestellt hatte – an diesem Nachmittag eingestellt wird. Tatsächlich wurde die Latte auf 5,84 Meter gelegt.
Gestartet wurde zunächst mit einer Höhe von 5,05 Metern. Während Michel Frauen (Bayer Leverkusen) als einziger über diese Höhe sprang, verteilte Michael Wrba, Zweiter Vorsitzender des TSV Rottach-Egern, noch die letzten Pappklatschen im Kurpark. Dieser war inzwischen proppevoll, auch auf der Ufermauer standen die Zuschauer – die Stimmung hätte kaum besser sein können.
Bei 5,20 Metern stieg Vorjahressieger Kendricks (USA) ein, und ein Raunen ging durch den Kurpark. „Da war noch ein halber Meter Luft dazwischen“, kommentierte Moderator Börgeling. Kendricks strahlte nach jedem Versuch über das ganze Gesichte und scherzte mit den Zuschauern. So hatte der 23-Jährige auch heuer wieder die Sympathien auf seiner Seite. Aber das faire Publikum unterstützte jeden Springer mit lautem Klatschen.
Bei 5,35 Metern hatte Weltmeister Barber seinen ersten Auftritt. Auch der 22-Jährige hatte keinerlei Probleme. Der Kanadier bekam nach jedem Durchgang eine ausführliche Videoanalayse von seinem Trainer. Die mentale Stärke des amtierenden Weltmeisters zeigte sich, als er bei seinem zweiten Versuch bei 5,77 Meter den Einsteckkasten nicht traf und sein Stab beinahe ins Publikum flog. Scheinbar unbeeindruckt trat Barber kurz darauf zu seinem dritten Versuch an. Zwar schaffte er die Höhe, doch riss er im Fallen die Latte mit.
Diese Höhe übersprang Florian Gaul vom VfL Sindelfingen locker. Der 24-Jährige stellte in Rottach zwei Mal eine neue persönliche Bestleistung auf und sprang mit 5,77 Metern die neue deutsche Jahresbestleistung. Zur nächste Höhe trat er nicht mehr an.
So standen sich am Ende nur noch Kendricks und Olympia-Topfavorit Braz da Silva gegenüber. Jedoch schaffte keiner die Höhe von 5,84 Metern. Der Meeting-Rekord fiel also nicht. Da Braz da Silva die 5,77 Meter zuvor ausgelassen hatte, ging der Sieg an Kendricks.
Ruhiger ging es einige Stunden zuvor bei den Frauen zu. Den Sieg holte sich Annika Roloff (MTV 49 Holzminden). Die 25-Jährige sprang als einzige über die 4,40 Meter – und das locker. Daher ließ sie die Latte auf 4,50 Meter legen. Doch mehr sollte für Roloff an diesem Nachmittag nicht drin sein. Zufrieden war sie trotzdem. Für die Holzminderin ist es das erfolgreichste Jahr ihrer Karriere, sie ist für die Olympischen Spiele qualifiziert. „Ich will erst einmal durch die Quali kommen“, sagt Roloff. „Aber ich trau’ mir viel zu.“
Mit schwierigen Bedingungen hatten die Mädchen beim Jugendwettkampf am Vormittag zu kämpfen. Die Kälte und der Wind machten den Springerinnen zu schaffen. Am Ende setzte sich Agnes Hodi mit 3,95 Metern durch.
Im Laufe des Tages wurde das Wetter immer besser und das Meeting steigerte sich bis zum absoluten Höhepunkt. So sagte Sam Kendrick bei der Siegerehrung wohl stellvertretend für viele im Kurpark: „Ich hatte heute Spaß.“
„Frauen stehlen bei Stabhochsprung-Meeting Männern die Show“ von Bastian Huber (merkur-online.de, 16.07.2017)
Der Freitags-Bewerb bei der zehnten Ausgabe des Rottacher Stabhochsprung Meetings war ins Wasser gefallen – das einzige, was am Samstag nass wurde, war die Latte der Sprunganlage. Der Schweizer Dominik Alberto hatte den Querbalken bei seinem Sprung so schwungvoll touchiert, dass dieser im See landete. Für das meiste Aufsehen unter den Zuschauern sorgte aber eine Frau: Die Britin Holly Bradshaw sicherte sich nicht nur den Sieg in der Frauen-Konkurrenz, sondern nebenbei auch noch eine neue persönliche Bestleistung, Meeting-Rekord und obendrein britischen Rekord.
Ein versöhnliches Ende für die Jubiläumsausgabe, nach einem mehr als durchwachsenen Start. Denn irgendwie schien es das Schicksal in diesem Jahr nicht allzu gut zu meinen mit den Organisatoren. Die erste Hiobs-Botschaft: Das Rottacher Seefest, das eigentlich am vergangenen Dienstag hätte stattfinden sollen, wurde witterungsbedingt auf Donnerstag verschoben. Statt drei Tagen blieb Franz Sollacher und seinen Helfern nur eine Nacht für den Aufbau. „Wir haben um vier Uhr in der Früh angefangen“, sagt der Chef-Organisator.
Nur um dann festzustellen, dass die ganze Eile im Prinzip umsonst war. Denn wegen eines technischen Defekts an einer Stütze musste die Nachwuchs-Konkurrenz der Frauen, der Sepp Mannhardt-Gedächtniscup, ausfallen. „Wegen des Regens hätten wir den Wettkampf aber auch ohne den Defekt nicht durchgebracht“, sagt Sollacher. Wenn schon nicht aufs Wetter – auf seine rund 40 fleißigen Helfer ist Verlass: „Ein paar sind um 22 Uhr noch nach Gräfelfing gefahren und haben da Ersatz für die Stütze beschafft.“ Vier Stunden später war die Anlage bereit für den Wettkampf.
Der entschädigte für den immensen Aufwand im Vorfeld. Vor allem der heiße Kampf, denn sich die Frauen lieferten. So richtig Fahrt nahm die Konkurrenz bei 4,55 Metern auf, als die deutsche Hallen-Vize-Europameisterin Liza Ryzih unter tosendem Applaus einstieg und die Marke prompt im ersten Versuch übersprang. „Sicher und kontrolliert“, so die Einschätzung von Rottachs Bürgermeister Christian Köck, der gemeinsam mit Ex-Profi Michel Frauen den Kommentator gab.
Auch die US-Amerikanerin Katie Nageotte nahm die 4,55 Meter im ersten Versuch, Bradshaw zog im Zweiten nach. Den übrigen Athletinnen, darunter die Siebte der Weltrangliste, Anzhelika Siderova aus Russland, und Vorjahressiegerin Annika Roloff, blieb von da an nur die Zuschauerrolle. Aber auch die hatte beim anschließenden Spektakel einiges für sich. Bradshaw und Nageotte meisterten die 4,65 Meter, Ryzih pokerte und ließ aus. Auch die 4,73 Meter lieferten keinen Sieger. Wohl aber die 4,81 Meter, die Bradshaw, Olympia-Sechste von London, im zweiten Versuch als Einzige bezwang. Ein dreifacher Rekord, den nicht nur sie, sondern auch die Zuschauer frenetisch bejubelten.
Während bei den Frauen zum Sieg Bestleistungen nötig waren, ging es bei den Männern nur für einen hoch hinaus: Changrui Xue. Der Chinese, Debütant beim Rottacher Stabhochsprung Meeting, meisterte als Einziger die 5,65 Meter. Das übrige Feld – mit Ausnahme des US-Amerikaners Logan Cunningham – hatte bereits bei 5,45 Meter Schwierigkeiten. Mit seiner Befürchtung, dass die Sportler „wegsterben wie die Fliegen“, sollte Köck letztlich recht behalten.
Xues Ambitionen auf den Sieg waren für das geübte Auge bereits bei 5,55 Metern zu beobachten. Die meisterte der Chinese mit deutlichem Abstand zu Querstange – im Springer-Jargon „ein Haus bauen“. Köcks Kommentar: „Wer die chinesischen Städte kennt, der weiß wie hoch die Häuser da sind.“ Auf jeden Fall mindestens 5,65 Meter.